Abflug am Morgen von München in den Yukon. Am Flughafen nehmen Sie Ihren Mietwagen in Empfang und fahren zu Ihrem Hotel. Sie werden überrascht sein, wie überschaubar Whitehorse ist. Wenn man allerdings die Relationen sieht, dann gilt Whitehorse als die Metropole des Yukon: Auf einer Fläche die 1,5-mal der Deutschlands entspricht, leben etwa 33.000 Menschen und ca. 27.000 Bären.
Am Morgen haben Sie Gelegenheit, sich in Whitehorse umzusehen: Gehen Sie an Bord des Klondike Schaufelraddampfers aus dem Jahr 1922. Es verkehrte in den Gewässern zwischen Whitehorse und Alaska und war Teil einer Flotte, die im späten 19. Jahrhundert Gold vom Klondike-Goldrausch transportierte. Ein paar Vorräte sollten Sie einkaufen, bevor Ihr Yukon Abenteuer beginnt. Erst in Dawson City haben Sie wieder Möglichkeiten, Vorräte einzukaufen. Während in Haynes Junction kleine Restaurants und ein Cafe zum Essen einladen, sind Sie in Beaver Creek auf Ihre Kochkünste angewiesen. Eine Kochgelegenheit steht zur Verfügung. Was halten Sie von einem BBQ in Beaver Creek? Kaufen Sie hierzu in Whitehorse bereits Brot, Salat, Soßen und Getränke. Grillfleisch bestellen wir auf Wunsch bereits vor. Im Anschluss fahren Sie über den Alaska Highway in Richtung Westen. Immer wieder gibt die Strecke einmalige Einblicke über die Weite des Yukons. Nach ca. 2 ½ Fahrstunden erreichen Sie Haines Junction am Fuße des Kluane Nationalparks. Ehemals ein Bauarbeiterlager des Alaska Highways, ist es heute ein Dorf mit 50 Einwohnern – vor allem Southern Tutchone der Kluane-Ureinwohner – das am Ufer des gletschergespeisten Kluane Sees liegt. Seine tiefblaue Farbe hat es den Schwebeteilchen des Gletscher-Schlicks zu verdanken.
Zahlreiche Aktivitäten laden rund um den Kluane Nationalpark ein. Gehen Sie wandern in diesem UNESCO-Welterbe, auf den Gebirgswiesen voller Wildblumen und sehen Sie die Steilhänge mit den Dickhornschafen. Über dem Nationalpark thront der Mount Logan, Kanadas höchster Berg mit 5959 Metern. Es gibt im ganzen Park Pfade, lange und kurze, für erfahrene Rucksacktouristen genauso wie für Tagesausflügler, gerne auch in Begleitung eines erfahrenen Rangers (optional). Der Kathleen Lake, der von Bergen umgeben ist, lädt zu Kanufahrten ein. Sie mögen es rasanter? Dann auf zu einer Wildwasserfahrt am oberen Tatshenshini-Fluss. Als einer der weltbesten Wildwasser-Flüsse bietet er landschaftlich reizvolle Ausblicke und Schwierigkeitsgrad II bis IV. Oder sind Sie ein Überflieger? Gleiten Sie in einem Buschflugzeug über die Berge und die weltgrößten nicht-polaren Gletscher - ein Eismeer, das sich bis zum Horizont des Kluane Nationalparks erstreckt.
Weiter führt Sie die Strecke auf dem Alaska Highway, der mehr ist als nur eine Schnellstraße. Zwar gab es bereits 1930 erste Planungen für eine Straßenverbindung durch die kanadische Wildnis bis nach Alaska. Erst durch den Eintritt der USA in den 2. Weltkrieg wurde aber die Bedeutung einer Verbindungstraße nach Alaska so evident, dass man mit dem Bau des Highways 1942 begann. Jedoch wurde die Straße erst nach dem Ende des Krieges fertiggestellt. Noch heute kann man am Straßenrand alte Baufahrzeuge sehen, die stumme Zeugen der Bauanstrengungen sind. Große Teile der Straße sind noch Schotterpisten. Sie passieren den Kluane See. Kurz vor Beaver Creek befindet sich heute Ihre Unterkunft. Liebevoll gestaltete Cabins laden zum Rasten ein. Diese Gegend ist bekannt für sein Wildlife. Zahlreiche Braun-, Schwarz- und Grizzlybären wurden hier schon gesichtet. Ihre Unterkunft befindet sich inmitten der Natur, unweit des Highways. Kochmöglichkeiten stehen in der Discovery Yukon Lodgings zur Verfügung.
Nur wenige Kilometer sind es bis zur Grenze nach Alaska. Beaver Creek ist die westlichste Siedlung Kanadas. Nachdem Sie die Formalitäten für die Einreise in die USA erledigt haben, folgen Sie dem Alaska Highway. Kurz hinter der Grenze befindet sich das Tetlin Refuge Reservat. Dieses 2954 km2 große Wildreservat befindet sich zwischen dem Alaska Highway und dem Wrangell-St. Elias Nationalpark. Es verfügt über die höchste Dichte an nistenden Wasservögeln, die in Alaska gefunden werden, einschließlich Trompeterschwäne und Fischadler. Das Besucherzentrum hat eine Aussichtsplattform mit Ferngläsern, um Elche, Karibus, Dallschafe, Grizzly-Bären, Wölfe, Vielfraße und Luchse zu beobachten. Sie übernachten in Tok.
Zunächst führt Sie der Highway 2 (Alaska Highway) wieder ein Stück zurück bis zur Kreuzung mit dem Highway 5 (Top of the World Highway), auf den Sie Richtung Norden abbiegen. Sie fahren jetzt auf einem der nördlichsten Highways der Welt und überblicken die bildschöne Hügellandschaft. Der 105 km lange Highway verbindet Dawson City – Ihr heutiges Ziel in Kanada - mit Alaska. Nehmen Sie sich viel Zeit, da sich die Straße eng um die Hügel schlängelt. Der Highway ist von Frühling bis Anfang Herbst befahrbar. Eine Mittagspause empfehlen wir in Chicken. 1902 wurde die Stadt nach dem flugunfähigen Schneehuhn benannt, der heute Alaskas Staatsvogel ist, und wie ein Huhn aussieht. (Auch wusste zu der Zeit niemand den eigentlichen Namen des Schneehuhns). Unser Tipp, sobald Sie Chicken erreicht haben: Folgen Sie dem Schild „Chicken Downtown“, nach ein paar Metern erreichen Sie einen Parkplatz. Direkt neben dem Chicken Gift Shop finden Sie das Chicken Creek Cafe. Leckere Burger, Cookies und Cinnamon Rolls werden serviert. Satt setzen Sie Ihre Fahrt entlang des Top of the World Highways fort. Um nach Dawson City zu gelangen, müssen Sie den Yukon River passieren. Zwar wird an einer Brücke gebaut, noch gelangen Sie aber nur mit der Autofähre über den Fluss. Wie ein Magnet zog Dawson City Mitte des 19. Jahrhunderts Menschen aus ganz Nordamerika an, in der Hoffnung hier ist das große Glück in Form von Gold zu finden.
Wo der Klondike River und der Yukon River zusammenfließen liegt Dawson City. Den Höhepunkt erreichte die Stadt mit dem Goldrausch Ende des 19. Jahrhunderts mit ca. 40.000 Einwohnern. Damals war Dawson City Hauptstadt des Yukon und die größte Stadt westlich von Winnipeg und San Francisco. Das Leben eines Goldwäschers war anstrengend: Im Sommer von Moskitos geplagt und im Winter war die Arbeit durch den Permafrost erschwert. Viele suchten Ablenkung in den Saloons und Tanzhallen im „Paris des Nordens“. Leichte Mädchen, Can Can Tänzerinnen und starker Alkohol zogen schnell das hartverdiente Geld aus den Taschen der Goldwäscher. Einige wenige fanden aber in den Claims, zwischen Schlamm und Steinen, das, wonach sie suchten: Unmengen Gold. Besuchen Sie die Klondike Gold-Felder bei der Goldbottom-Mine. Waschen Sie Gold in der Schlucht, in der der größte Goldrausch der Welt begann. Treffen Sie auf Goldgräber der heutigen Generation, hören Sie deren Geschichten und sehen Sie beim traditionellen Goldwaschen zu oder versuchen Sie selbst Ihr Glück - Sie könnten plötzlich reich sein! Schlendern Sie dann auf alten hölzernen Bohlenwegen durch Dawson City und treten Sie durch schwingende Saloon-Türen ein in Kanadas ältestes Kasino, dem Diamond Tooth Gerties. Sehen Sie den tanzenden Mädchen zu, spielen Sie am Einarmigen Banditen.
Ihre Reiseberater im Yukon:
Sebastian Thürmer auf der Suche nach Gold. Für ein kühles Yukon Gold hat es nicht gereicht.
Sie verlassen Dawson in Richtung Osten entlang des Klondike Highways und nach ca. 40 km erreichen Sie den Dempster Highway. Tanken Sie unbedingt in Dawson City auf, denn bis Eagle Plains gibt es keine Tankmöglichkeit. Der Dempster Highway ist „The Last Frontier – Die letzte Herausforderung“. Auf kaum einer anderen Straße ist die Einsamkeit des Nordens so spürbar wie hier. Immer wieder öffnen sich entlang der Schotterpiste fantastische Einblicke in die Natur. Nach ca. 58km sollten Sie am „Grizzly Ridge Trail“ eine Pause einlegen und dem Wanderpfad für ein paar Kilometer folgen. Nach ca. 115 km erreichen Sie den Tombstone Territorial Park. Langsam ändert sich das Landschaftsbild in die Taiga, der nördlichsten Vegetationszone. Der Dempster Highway schlängelt sich nun hinauf zu den Ogilvie Mountains. Die Passhöhe befindet sich knapp unter der Baumgrenze und ist einer der spektakulärsten Streckenabschnitte. Eagle Plains ist Ihr Tagesziel und die einzige Möglichkeit, vor Inuvik zu übernachten und zu tanken.
Mit vollem Tank geht Ihr faszinierendes Abenteuer weiter. Die knapp 100 km lange Strecke durch die Richardson Mountains ist ebenfalls eines der schönsten Teilstücke des Highways. Nach km 405,50 kreuzen Sie den nördlichen Polarkreis. Sie haben das Land der Mitternachtssonne erreicht. Ca. 11 km vor Fort McPherson setzt man mit einer Autofähre über den Peel River. Sie erreichen Ihr Ziel und das Ende des Dempster Highways: Inuvik, mit nur 3500 Einwohnern die größte kanadische Siedlung nördlich des Polarkreises.
Nur eine Straße führt nach Inuvik. Daher müssen Sie die gleiche Strecke wieder zurückfahren. Dennoch gibt sich die Szenerie in einem neuen Licht. Fahren Sie nicht zu hastig, denn leicht lassen sich Braunbären, Grizzly Bären, Luchse und Karibus im Unterholz übersehen. Gerade in den Sommermonaten sind die Chancen, Bären zu sehen, sehr gut. Abermals übernachten Sie in Eagle Plains.
Die heutige 558 km lange Fahrt bis nach Mayo dauert lange. In Mayo wurden früher silberhaltige Erze auf Boote verladen und über Stewart River und Yukon River verschifft. Mit dem Bau einer Straße begann der Verfalls Mayos in den 1980iger Jahren.
Eine Fahrt vorüber an dichten Wäldern und azurblauen Seen führt Sie zurück zum Ausgangspunkt Ihrer Reise: Whitehorse
Nach so viel Kilometer mit dem Fahrzeug sollten Sie sich heute sportlich betätigen. Sobald man Whitehorse verlässt, befindet man sich in der Natur. Zahlreiche Möglichkeiten laden ein. Informationen erhalten Sie auch im Touristen Informationscenter.
Ein paar Vorschläge:
Das Yukon Wildreservat* Fahren Sie 26 km nördlich auf dem Alaska Highway und weitere 27 Minuten auf dem Klondike Highway in das Yukon Wildreservat. Begeben Sie sich mit einem informativen Wanderführer und einer Landkarte ausgerüstet in das Reservat und erkunden Sie es in Ihrem eigenen Tempo. Beobachten Sie Säugetiere des kanadischen Nordens wie Wald-Karibus, Luchse, Wapiti-Hirsche, Elche, Moschusochsen und Waldbisons in ihrer natürlichen Umgebung.
Aufs Mountainbike* Erkunden Sie die Wildnispfade der Stadt, folgen Sie den Spuren der Minenarbeiten auf verwilderten alten Pfaden oder reiten Sie die Wege entlang, die die mit Salbei bewachsenen Bergrücken des Yukon River Valleys umgeben. Das Beste daran: um 23 Uhr scheint immer noch die Sonne und Sie sind nur fünf Minuten von der Stadt entfernt.
Legendary Yukon River Expedition* Folgen Sie auf einem geführten Kanu-Ausflug den Routen des Klondike-Goldrauschs auf dem Yukon Fluss. Paddeln und treiben Sie durchs Wasser und halten Sie an interessanten Orten, wie den Überresten verlassener Siedlungen und den Goldrausch-Schaufelraddampfern, die zurück gelassen an den Ufern liegen. Zelten Sie in der Wildnis an den Flussufern. Lauschen Sie den Haubentauchern und halten Sie Ausschau nach Elchen. Sie können in Whitehorse ein Kanu oder Kajak mieten.
*Nicht im Preis inkludiert; Optional können die Ausflüge auch vorab gebucht werden
Am frühen Morgen fahren Sie von Whitehorse mit dem Bus bis nach Fraser. Der kleine Ort besteht aus einem Grenzposten zu den USA und einem kleinen Bahnhof. Von hier aus beginnt Ihre Zugfahrt, die zu den schönsten Bahnstrecken der Welt zählt. Atemberaubend ist die Zugstrecke der “Sourdoughs” zwischen Skagway in Alaska und Carcross im Yukon. Sie folgt der historischen White Pass & Yukon Route, die 1898 während des Klondike-Goldrausches erbaut wurde und heute ein internationales historisches Wahrzeichen des Bauingenieurswesens ist. Von den offenen Plattformen zwischen den Waggons haben Sie die Möglichkeit, eindrucksvolle Fotos zu machen. In Skagway endet die Zugstrecke und mit dem Bus kehren Sie nach Whitehorse zurück.
Heute heißt es, von einer unvergesslichen Kanadareise Abschied nehmen. "Good bye and see you soon in Canada!" Am Flughafen erfolgt die Rückgabe Ihres Mietwagens und anschließend der Rückflug nach Österreich.
Ankunft am Nachmittag in Frankfurt. Ende der Reise!